"Wir wollen erstmal kleine Brötchen backen", winkte Empor-Sportvorstand Marcel Bube auf die Frage, ob man Wiederaufstiegsambitionen hege, postwendend ab. Mit Bescheidenheit und Demut wollte man dem neuen und ebenso schweren Alltagsgeschäft "Kreisoberliga" entgegen treten. Mit dieser Einstellung fuhren wir zuletzt ganz gut, doch dazu später mehr.
Beginnen wir doch im Juni letzten Jahres, in jenem Monat, in dem die Meistertrainer Andreas Lendrich und Marco Fischer in die 1. Mannschaft "befördert" wurden. Diese lotsen mit ihrem fußballerischen Konzept und der Adresse "Empor Walschleben" im Rücken gleich vier neue Spieler an den Walschberg, von denen einige sofort zu Leistungsträgern avancierten. Niels Hucke nahm beispielsweise sofort die Zügel im zentralen Mittelfeld in die Hand. "Für dieses Jahr habe ich mir 22 Tore vorgenommen", sagte Neuzugang Kevin Köllner im Vorlauf der Saison. Diese sind defintiv noch drin, denn der amtierende Landesklassen-Torschützenkönig trifft auch eine Liga drunter wie am Schnürchen und führt die Torliste mit 13 Buden an. Auch Benni Duske und Stefan Carow fanden sofort den Weg in die Mannschaft und spielen regelmäßig.
Die Saisonvorbereitung verlief unterdessen mit 4 Siegen und 4 Niederlagen relativ durchwachsen und ließ offen, in welchen Regionen man sich in der Kreisoberliga eingliedern wird. Der Ligaauftakt gegen den Vorjahresdritten sollte daher eine Standortbestimmung werden. Bei bestem Fußball-Wetter in Gispersleben ging es 90 Minuten rauf und runter - am Ende stand ein gerechtes 1:1. So attraktiv das erste Spiel auch war, umso mehr mühte man sich in den anschließenden Begegnungen. Zwar stand gegen Marbach noch ein 2:0-Arbeitssieg zu Buche, gegen Buttstädt und Stotternheim (beides 2:2) gab man unnötigerweise wertvolle Zähler aus der Hand. Auch beim jungen Team von Empor Erfurt überzeugte man nur phasenweise. Die Krönung dessen war wohl die schlechteste Partie der Hinrunde, die man mit 1:5 gegen Blau-Wei´ß 52 verlor. Eine weitere schlechte Nachricht folgte wenige Tage später: 3 Punkte Abzug wegen mangelnder Schiedsrichter - ein fragwürdiges Beschluss - angesichts völlig konträrer Urteile bei anderen Vereinen - aber egal, die Zähler mussten auf dem Platz irgendwo wieder reingeholt werden. Da tröteste es auch wenig, mit 8:0 im Pokal weiter gekommen zu sein. Beim Auswärtsspiel am Zoopark musste man zudem an den Primus An der Lache (0:2) einiges an Lehrgeld zahlen. Umso wichtiger war dann der errungene Dreier gegen Grün-Weiß Erfurt (3:1), auf den ein sehr bitterer Nachmittag in Riethnordhausen folgte, als der Fußball-Gott an dem Tag weiß Gott kein Blau-Weißer war.
Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, nahmen die Jungs ihr Herz in die Hand und boten ein richtig gutes Hinrundenfinish mit vier Siegen in Folge. Olympia Haßleben hätte sogar noch höher als 6:0 abgefertigt werden können. In Kerspleben und Marbach hatte man endlich das erhoffte Matchglück auf seiner Seite und siegte knapp mit 1:0 und 2:1. Zwischenzeitlich konnte auch Aufsteiger Ingersleben in die Schranken gewiesen werden. "Mit den vier Siegen zum Abschluss konnten wir natürlich beruhigt in die Winterpause gehen. Doch wir haben noch nicht genug. Den Schwung wollen wir unbedingt mit in die Rückrunde nehmen", hofft Trainer Andreas Lendrich. Das Trainingslager in Sondershausen dürfte sein Übriges tun und neben allen spieltaktischen Inhalten auch mental nochmal zusammen schweißen. Denn keine geringeren als Gispersleben und Kölleda warten in einem schweren Rückrunden-Auftaktprogramm.
Unsere Reise geht also in 2017 weiter,
und eines macht uns besonders heiter,
den Weg mit euch gemeinsam geh'n,
denn WIR - müssen zusammen steh'n.
In diesem Sinne: Ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr!